Warum man den Holocaust nicht einfach vergessen kann

4 Klassen der Abteilung für Elektronik und Technische Informatik in Auschwitz

Schüler, aber auch Lehrer haben keine persönliche Erfahrung mehr mit den Geschehnissen in der dunklen Zeit des II. Weltkrieges. Vielleicht gibt es noch einen Verwandten der die Realität schildern kann, aber das ist derzeit nur mehr die Ausnahme. Für die meisten ist es ein Wissen aus Geschichtsbüchern und Filmen. Diese Filme sind bewusst in schwarz-weiß gehalten, auf den Bildern in den Büchern tragen die Menschen eine so ganz andere Kleidung und die Sprache in den Aufnahmen klingt so seltsam. Diese Periode rückt so fern, dass man sie gern als eine Kapriole der Geschichtsschreibung abtun möchte. In diesem Sinn hört man immer wieder: Warum soll man sich mit dem Holocaust, mit dem II. Weltkrieg, dem Rassenwahn überhaupt noch beschäftigen. Man soll doch endlich damit aufhören und die Toten bei den Toten belassen. Leider ist das aber Vogel-Strauß Politik. Ruanda und Srebrenica haben der teilweise apathisch reagierenden Welt gezeigt, dass ein Genozid immer wieder möglich ist.

Auch in unserer Republik, in unserer Demokratie keimen immer wieder Tendenzen auf, bestimmten Menschen Rechte, Würde oder Gleichheit abzusprechen. Dies ist aber nicht nur gegen die Menschenrechte sondern eigentlich auch ein direkter Angriff auf jede Demokratie, da die innere Idee in Frage gestellt wird.

Die Schüler unserer Abteilung möchten wir auf diese Gefahren hinweisen. Sie sind die künftigen Meinungsbildner und bereits junge Bürger unseres Landes. In der Auslandsfahrt nach Krakau und Auschwitz wird drastisch die innere Logik einer Diktatur und rassischer Ideologien vor Augen geführt.

Die 5AHEL und 5BHEL, die 3AFEL und 4AFEL begaben sich im November und Oktober drei Tage auf Bildungsfahrt nach Polen. In Krakau war zunächst die Geschichte der riesigen jüdischen Gemeinde das Thema. Über Jahrhunderte lebten in Polen Juden und Nicht-Juden miteinander. Durch den Einmarsch der Deutschen wurde diese Ära jäh beendet. In Auschwitz wurden die Schüler dann mit der Absurdität und Brutalität der Todesfabrik konfrontiert.

Stephan Gludowatz

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