STARTERMOTOR ist ein Jugendförderungsprojekt des Österreichischen Motor - Veteranen – Verbandes (ÖMVV) mit dem Ziel, jungen Menschen die Freude am Erleben alter Technik und Design näherzubringen. So erhielten 60 interessierte Schüler der 4. und 5.Klassen der HTL Hollabrunn einen ganzen Vormittag lang die Gelegenheit, sich dem Thema „Historische Fahrzeuge“ zu widmen.
Zu Beginn führten Christian Gantner und Herbert Hahn durch den Theorieteil. Aspekte des historischen Fahrzeugwesens, wie die Entwicklung der Fahrzeugtechnik, die Regelungen des KFG, die wirtschaftliche Bedeutung der Oldtimer samt der Berufsmöglichkeiten in diesem Segment bis hin zu neuen Entwicklungen wie synthetischen Treibstoffen (eFuels) oder 3D-Druck wurden behandelt. Besonders hervorgehoben wurde die Stellung historischer Fahrzeuge als „Historisches Kulturgut auf der Straße“, das es auch in Zukunft zu erhalten gilt!
Spannend für die jungen Zuhörer waren vor allem die vielen technischen Unterschiede zu modernen Fahrzeugen. In Oldtimern finden sich eben keine elektronischen „Helferleins“ wie ABS, ESP, Querverkehrsassistent, Toter Winkel – Assistent, Einparkhilfe und Rückfahrkamera samt der Vielzahl an „Warn-Piepsern“. Dafür gibt es typenspezifische Bedienungsnotwendigkeiten mit den individuellen Lösungsansätzen der jeweiligen Hersteller (auch bei durchaus banalen Dingen wie Scheibenwischer- oder Fernlichtschalter bis hin zu ungewohnter Pedalanordnung bei Vorkriegsfahrzeugen). Da waren dann auch unsynchronisierte Getriebe mit Zwischengas und Doppelkuppeln, Choke Bedienung, Zentralschmierung oder Vor- und Nachzündung neben den kurzen Wartungsintervallen und dem regelmäßig erforderlichen Schmierdienst Themenschwerpunkte.
Der Höhepunkt für die Teilnehmer war dann natürlich das direkte Erlebnis mit den Oldtimern. Von Christian Niedermayer wurde ein OPEL Olympia Rekord 1,5 L Bj. 1957, von David Niedermayer ein OPEL Manta A , 1,9L , Bj. 1972, von Martin Jäger ein VW Bus T2 70 PS Bj. 1977, von Herbert Hahn ein Traktor Steyr T84e ( 18er Steyr ), von Franz Rausch ein MERCEDES Benz 240 D, W123 , Bj. 1977 und von Hermann Stöckl ein FIAT 127 Sport ,1,3 L , 75 PS , Bj. 1975 zur Verfügung gestellt. Fachliche Unterstützung bei der Vorstellung der Fahrzeuge und deren technischer Besonderheiten gaben auch Leo Hiess und Franz Schlager, die aus ihrem reichen Erfahrungsschatz erzählen konnten. Franz Rausch übte sich im „Multitasking“: den Mercedes erklären, die Teilnehmer im Fahren einschulen und gleichzeitig Fotos und Videos anfertigen!
Es gab im Freigelände am Verkehrsübungsplatz der Fahrschule Gross dann reichlich Gelegenheit zum Kennenlernen, Mitfahren und auch „selbst Fahren“ der Oldtimer, wobei gerade die Möglichkeit zum selber Fahren von den Jugendlichen mit regem Interesse und viel Freude genutzt wurde. So konnte dieses „analoge Erlebnis“ kontrastierend zur heutigen digitalen Welt die Jugend begeistern und einen neuen Blick auf die alte Technik und deren Erhalt als Kulturgut eröffnen.
Unser besonderer Dank gilt dem Direktor der HTL Hollabrunn, Wolfgang Bodei sowie dem Werkstättenleiter Thomas Stiedl, die die Veranstaltung ermöglichten und uns in der Organisation toll unterstützten. Das praktische Fahren wiederum wäre nicht so perfekt möglich gewesen, wenn uns Thomas Zimmerer mit der Fahrschule Gross nicht die Benützung des Verkehrsübungsgeländes für die Probefahrten gestattet hätte. Im nächsten Schuljahr ist jedenfalls eine Fortsetzung geplant!
Text verfasst von
Oldtimer Club Weinviertel (OCW)
Christian Gantner / Herbert Hahn