Schüler der Maschinenbauabteilung erzeugen Eisen im Rennofen nach germanischem Vorbild

Im Rahmen einer Diplomarbeit von Mario Grubmüller und Leonhard Honeder (beide Schüler des 4. Jahrgangs der Abteilung Maschinenbau - Umwelttechnik) wurde im Juni auf dem Schulgelände ordentlich Feuer gemacht! Die beiden Schüler bauten und betrieben einen germanischen Rennofen.

Schon der erste Verhüttungsversuch war von Erfolg gekrönt. Nach einem anstrengenden Tag konnte in der Dämmerung knapp vor zehn Uhr abends eine ca. 3,5 kg schwere Eisenluppe ausgeschmiedet werden.

Ein Rennofen ist ein Vorläufer des modernen Hochofens. Er besteht aus einem aus Lehm gemauerten ein Meter hohen Schacht. Chargiert wird mit Holzkohle und Eisenerz. Rennöfen wurden ab der Eisenzeit bis ins späte Mittelalter zur Erzeugung von schmiedbarem Eisen (Stahl) eingesetzt.

Der Versuch an der HTL-Hollabrunn bedeutete rund 14 Stunden harte Arbeit bei hochsommerlichen Temperaturen. Das Anheizen des Ofens erfolgte um 8 Uhr. Im Laufe des Prozesses kamen 25 kg Erz und 50 kg Holzkohle in den Ofen. Um 10 Uhr abends konnte eine immerhin 3,5 kg schwere Eisenluppe abgestochen werden, die noch aus der Ofenhitze heraus, an Ort und Stelle, vorgeschmiedet wurde.

Die weiteren geplanten Untersuchungen im Rahmen der Diplomarbeit werden Schmiedearbeiten und metallkundliche Vergleiche des historisch erzeugten Eisens mit modernen Stahlsorten sein. 

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